Wiener Ringstrasse
Die Ringstrasse wurde im 19. Jahrhundert anstelle der Stadtmauer errichtet. Die Stadtmauer war besonders bei den beiden Türkenbelagerungen im 16. und 17. Jahrhundert ausgebaut worden. Im 19. Jahrhundert wurden die Vorstädte in die Stadt eingemeindet und die mächtige Mauer war nun ein Verkehrshindernis. Kaiser Franz Joseph I ordnete daher ihre Schleifung an. An ihrer Stelle trat ein breiter Boulevard, den in erster Linie staatlich Repräsentationsbauten säumen sollten. Entlang der gesamten Ringstrasse wurden von den Adeligen und wohlhabenden Privatleuten zahlreiche Palais errichtet. Die meisten der Gebäude entstanden vor 1870.
Die wichtigsten Gebäude der Ringstrasse sind:
Die Staatsoper im Stil der Neorenaissance von August Sicard von Sicardsburg und Eduard von der Nüll. Sie wurde bei ihrer Errichtung sehr heftig kritisiert und das trieb
schließlich van der Nüll in den Selbstmord. Kurze Zeit darauf starb auch Sicardsburg an einem Herzinfarkt.
Vor der Hofburg war ein Kaiserforum geplant, von dem nur ein Teil verwirklicht wurde: die Neue Hofburg am Heldenplatz, in der sich die Nationalbibliothek und das Museum für Völkerkunde befinden, davor das Äußere Burgtor und auf der anderen Seite des Ringes das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum, und zwischen ihnen das Denkmal der Kaiserin Maria Theresia. Aus Kostengründen wurde der Trakt gegenüber der Neuen Hofburg nicht gebaut.
Stadtpark
Der Wiener Stadtpark erstreckt liegt zwischen dem Parkring im ersten Wiener Gemeindebezirk und dem Heumarkt im dritten Wiener Gemeindebezirk und ist eine Parkanlage, die sowohl von den Touristen als auch von den Einheimischen gerne besucht wird. Seine Fläche beträgt 65.000 m2.
Geplant wurde dieser Park im Stil englischer Gärten vom Landschaftsmaler Josef Selleny. 1862 wurde der Stadtpark als erste öffentliche Parkanlage Wiens eröffnet.
Das vergoldete Bronzestandbild von Johann Strauß ist eines der bekanntesten und am meisten fotografierten Denkmäler Wiens.
Es wurde im Jahr 1921 enthüllt und ist umrahmt von einem Marmorrelief. Die Vergoldung wurde 1935 entfernt und erst wieder 1991 aufgetragen. Weiter Denkmäler gibt es beispielsweise von den Komponisten Franz Schubert, Anton Bruckner, Franz Lehar, Robert Stolz, vom Maler Hans Makart und vom Gesundheitsapostel Sebastian Kneipp. Im Stadtpark stehen mehr Denkmäler und Skulpturen als in anderen Wiener Parks.
Vor der Errichtung des Parks gab es an dieser Stelle einen Kurpavillon, in dem Heilwasser für Trinkkuren ausgeschenkt wurden. Dementsprechend wurde auch im Stadtpark ein Kursalon erbaut. Dieses historistische Prachtgebäude im Stil der italienischen Renaissance besitzt eine weite Terrasse in den Park. Der Kursalon entwickelte sich zu einem beliebten Tanz- und Konzertsaal, besonders in der Zeit der Gebrüder Strauß. Auch heute finden dort Bälle, Konzerte und Kongresse statt, außerdem befindet sich in dem Gebäude ein Càfe-Restaurant.
Die Pflanzen weisen eine große Vielfalt von Arten auf. Das ganze Jahr hindurch gibt es im Park Blüten. Durch eine Allee zur Ringstrasse werden Lärm und Abgase gefiltert. Einige Gehölze stehen unter Naturschutz, wie etwa ein Ginkgo, ein Christusdorn, eine Pyramidenpappel und eine Kaukasische Flügelnuss.
Wiener Musikverein
1812 wurde die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gegründet. 1863 schenkte der Kaiser der Gesellschaft das Grundstück gegenüber der Karlskirche. Der Musikverein wurde im historisierendem Stil, nach Vorbildern aus der griechischen Antike vom klassizistischen Architekten Theophil von Hansen gebaut: Säulen, Karyatiden und Giebel-Reliefs lassen die Assoziation zu, hier sei ein Tempel für die Musik errichtet worden.
Das Haus wurde am 6.Jänner 1870 mit einem feierlichen Konzert eröffnet. Der Große Saal, oft auch als der „goldene“ Saal bezeichnet, gilt als der beste Konzertsaal der Welt. Die Gründe für die hervorragende Qualität der Akustik sind zahlreich und zum Teil unbeabsichtigte Zufälle. Hansen musste sich auf seine Intuition verlassen, da die Raumakustik erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlich erforscht wurde.
Eine weltweit bekannte Veranstaltung im Wiener Musikverein ist das jährliche Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
Wiener Staatsoper
Die Wiener Staatsoper ist eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt. Der Bau wurde nach den Plänen der Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll im Stil der Neorenaissance ausgeführt.
Die Eröffnungspremiere war Don Giovanni von Mozart am 15. Mai 1869. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Wiener Staatsoper am 5. November 1955 mit Fidelio von Ludwig van Beethoven neu eröffnet. Die Fassade sowie die Eingangshalle und darüber das sog. Schwindfoyer (mit Fresken von Moritz von Schwind) sind im ursprünglichen Stil des Historismus wiederaufgebaut worden.
Eine international bekannte Veranstaltung ist der Opernball, der alljährlich am letzten Donnerstag im Fasching stattfindet. Der Opernball zieht regelmäßig prominente Gäste aus aller Welt an, vor allem aus dem Bereich von Wirtschaft und Politik.
Die Wiener Staatsoper ist auch bekannt für ihre häufigen Aufführungen von Kinderopern, wie etwa Peter Pan, Das Traumfresserchen oder Der 35.Mai.
Schloss Schönbrunn
1559 ließ Kaiser Maximilian II. ein kleines Jagdschloss errichten, das in der Folgezeit mehrmals abbrannte und schließlich 1683 im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung endgültig zerstört wurde. 1692 - 1713 wurde das Schloss in reduzierter Form errichtet. Unter Kaiserin Maria Theresia wurde das Schloss entscheidend umgebaut, es wurde zum kaiserlichen Sommersitz, was es bis 1918 geblieben ist. Nach dem Ende der Monarchie ging es in den Besitz der Republik über.
An der Stelle, wo nach den ursprünglichen Plänen das Hauptgebäude entstehen sollte wurde später die Gloriette errichtet. Sie ist ein Arkadengang auf dem Hügel oberhalb des Schlosses, der den Schlossgarten optisch abschließt. Gemeint ist sie als Denkmal für den gerechten Krieg (der zum Frieden führt).
Das Schoss hat 1.441 Zimmer jeder Größe. Die Inneneinrichtung gilt als einzigartiges Beispiel des österreichischen Rokoko.
Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn, der 1752 errichtet wurde.
Um 1779 wurde der Schlosspark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist seither beliebtes Erholungsgebiet.
Hauptattraktionen des Parks sind: der Neptunbrunnen, die Römische Ruine, der Obelisk-Brunnen, der Schöne Brunnen, das Taubenhaus, das Palmenhaus, das Wüstenhaus (Sonnenuhrhaus) und der Irrgarten.
Spanische Hofreitschule
Die 1572 gegründete Spanische Hofreitschule ist die älteste Institution der Welt, in der die hohe Schule der klassischen Reitkunst traditionell gelehrt und dargeboten wird. Sie diente ursprünglich der reiterlichen Ausbildung der kaiserlichen Familie. In den ersten Jahren wurde mit Pferden spanischer Herkunft gearbeitet. Nach dem ersten Weltkrieg wurde sie für das breite Publikum geöffnet. Heute werden ausschließlich Lipizzaner-Hengste (Lipica im heutigen Slowenien) aus dem Bundesgestüt Piber verwendet, die nach den Prinzipien der klassischen Reitkunst, die im 16.Jahrhundert entstand, ausgebildet werden.
Wienerwald
Der Wienerwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Wiener. Besondere Ausflugsziele sind der Kahlen- und der Leopoldsberg.
Vom Kahlenberg (484 m) hat man eine Aussicht auf ganz Wien. Auf dem Berg befinden sich eine Aussichtsterrasse, die kleine Kirche St. Josef, ein Restaurant sowie die Modul Universität Wien und das Suite'Hotel Kahlenberg. Am höchsten Punkt des Berges stehen die Stefaniewarte und daneben ein 165 m hoher Sendemast für Richtfunkzwecke. Die Weingärten auf dem nördlichen Abhang des Kahlenbergs wurden erstmals 1304 erwähnt.
Vom Kahlenberg kann man in ca. einer halben Stunde auf den Leopoldsberg (425 m) gehen. Von dort aus hat man einen Ausblick auf Klosterneuburg, den Bisamberg und in die Gegend nordwestlich von Wien.