Die Wiener Secession wurde 1897 von Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann und anderen Künstlern als Abspaltung
(Secession) vom Wiener Künstlerhaus gegründet, da diese Künstler den am Künstlerhaus dominierenden traditionellen Kunstbegriff ablehnten.
Die Wiener Form des Jugendstils - der Secessionsstil oder Wiener Jugendstil - leitet sich vom Namen dieser Bewegung ab.
1898 wurde das Ausstellungshaus der Secession am Beginn des Wiener Naschmarkts nach Entwürfen des Otto-Wagner-Schülers Joseph Maria Olbrich erbaut. Gleichzeitig wurde die damals bedeutendste österreichische Zeitschrift Ver Sacrum gegründet. Links neben der Eingangstür der Secession findet sich der Wahlspruch "Ver Sacrum" (Heiliger Frühling), der die Hoffnung auf eine neue Kunstblüte ausdrücken sollte.
Die Stadtbahnstation Karlsplatz (1899 eröffnet) ist eine Haltestelle auf der ehemaligen Wientallinie der Wiener Stadtbahn (heute Linie U4 der Wiener U-Bahn). Die beiden gegenüberliegenden Pavillons sind reich mit Ornamenten verziert. Im Gegensatz zu den anderen Stadtbahnstationen wurden sie vom Architekten Otto Wagner als Stahlskelettbau mit vorgehängten Marmorplatten ausgeführt und im Jugendstil dekoriert (die Blumenornamente gestaltete Joseph Maria Olbrich). Der westliche Pavillon beherbergt heute eine Außenstelle des WienMuseums Karlsplatz, während im östlichen heute ein Café angesiedelt ist.
Die Kirche am Steinhof - oder Otto-Wagner-Kirche - wurde auf Wunsch Kaiser Franz Josephs in den Jahren 1904 -1907 nach Plänen von Otto Wagner auf dem Areal der damals niederösterreichischen Heilanstalt für Nerven- und Geisteskranke am Steinhof (heute 14. Wiener Gemeindebezirk) errichtet. Auf dem Lemoniberg gelegen stellt die Kirche am Steinhof ein weithin sichtbares Wahrzeichen Wiens und ein Hauptwerk des Wiener Jugendstils dar.
Auch Altäre, Tabernakel, ein hygienisch tropfender Weihwasserspender, Beleuchtungskörper, Beichtstühle und sogar die Messgewänder wurden nach
Entwürfen von Otto Wagner hergestellt.
Eine besondere Atmosphäre im Innenraum der Kirche entsteht durch die riesigen Glasmosaikfenster von Koloman Moser (1868-1918). Sie gelten als der Höhepunkt der Glasfensterkunst im Zeitalter des
Jugendstils.
Die Fassade ist mit Steinplatten aus weißem Carrara Marmor verkleidet. Auf der Frontseite befinden sich vier Engel aus Bronze, die von Othmar Schimkowitz gefertigt wurden.
Auf den beiden niedrigen Glockentürmen stehen Bronzefiguren des hl. Leopold und hl. Severin. Diese wurden von Richard Luksch hergestellt.
Otto Wagners Postsparkassengebäude - die "genagelte Kiste" - gilt als Schlüsselwerk des Wiener Jugendstils. Mit dem 1904-1912 errichteten Gebäude schuf Otto Wagner seinen modernsten Bau. Sein Leitsatz lautete: „Etwas Unpraktisches kann nie schön sein". In jedem baulichen Detail, jedem Ausstattungsmerkmal, jedem Möbel führen Praxistauglichkeit und Anwendernutzen zu intelligenten und ästhetischen Lösungen.
So stellt die Beschlagung der Fassade mit aluminiumverkleideten Eisenbolzen beispielsweise einerseits programmatisch die Moderne dar, andererseits beinhaltet sie aber auch eine wichtige symbolische Mitteilung: die mit Eisen beschlagene Schatztruhe soll die sichere Verwahrung des gesparten und veranlagten Geldes symbolisieren. Ebenso kompromisslos und logisch ging Otto Wagner bei der Gestaltung des Inneren der Postsparkasse ans Werk, die heute als Museum besichtigt werden kann.